Montag, 6. Juli 2015

KEBAP Workshop am 18. u. 19.7.: Bau einer Komposttrenntoilette

Workshop
Bau einer Komposttrenntoilette
Samstag den 18. Juli 2015 von 12:00 bis 18:00

Sonntag ab 12 Uhr (bis Ende)


Ort:
Am KEBAP-Bunker, Schomburgstraße 6

Anmeldung für externe Teilnehmer:
Gerne! Kostenfrei.
Anmeldung über andrebunde(ad)gmx.net.

Beschreibung:
Wir bauen eine Außenholztoilette mit Trenneinsatz zur Trennung von Urin und Feststoffen.

Warum bauen wir eine Trenntoilette?
Wir möchten unsere vorhandene Kompostlandschaft ( Kompost aus Grünabfällen und Wurmkiste, betrieben mit Küchenabfällen) aktuell um eine Trenntoilette erweitern, um eine Toilette für BesucherInnen vor Ort zu haben.
Wir möchten aber auch die Ressource Wasser schützen. Bei einer Trenntoilette wird kein Wasser benutzt. Bei einer Wassertoilette werden zunächst einmal große Mengen an Wasser (meistens Trinkwasser) benötigt. (Wasser zum Spülen beim Endverbraucher und Wasser um die Rohre zu durchspülen) Die Verunreinigungen müssen dann in einer Kläranlage mit hohem Energieaufwand wieder herausgelöst werden. Das Endprodukt fließt in unsere Flüsse, aus denen teilweise wieder Trinkwasser entnommen wird (Beispiel: Berlin an der Spree).

Bei einer Trenntoilette wird nicht nur kein Wasser benötigt, sondern der wertvolle Rohstoff Urin wird in den Kreislauf zurück geführt:
Urin, den der Mensch in einer Menge von ca. 500 Litern pro Jahr ganz nebenbei produziert, ist reichhaltig an Stickstoff, Phosphor (unsere natürlichen Phosphorreserven werden nach Schätzungen von „Experten” in etwa 50 Jahren erschöpft sein) und Kalium. Dies sind die 3 Bestandteile aus denen auch der Handelsübliche NPK Pflanzendünger aus dem Baumarkt oder der Drogerie besteht. Mit Urin gedüngte Nutzpflanzen liefern etwa den vierfachen Ertrag an Früchten im Vergleich zu ungedüngten Pflanzen. Somit ist Urin nahezu ebenso effektiv wie Kunstdünger aus dem Handel, kostet dafür aber weitaus weniger
http://www.psyflex.de/urin-der-vergessene-superduenger/

Diese Bestandteile im Urin werden im traditionellen Wassertoilettsystem unwiederbringlich aus dem Kreislauf entfernt. Sie enden im Klärschlamm, der zum Schluss verbrannt wird. Eine Rückgewinnung ist sehr aufwendig. In der Schweiz werden bereits Verfahren zur Rückgewinnung erprobt, weil die Schweiz große Mengen Phosphor zum Düngen importieren muss. Bei einer Trenntoilette werden die Stoffströme nicht vermengt. Eine Trenntoilette schließt diese Stoffkreisläufe. Fäkalien bestehen aus dem Besten, das unsere Umwelt hervorbringt, denn der Mensch nimmt sie zu sich. Der Urin wird extra gesammelt. So entsteht keine Vermischung. Der Urin, der direkt auf die Erde aufgebracht wird, kann in einer Verdünnung 1:10 als Schnelldünger benutzt werden.

Die Fäkalien mit dem Toilettpapier können kompostiert und in Humus rückverwandelt werden. Humus wird weltweit durch Bodenerosionen immer weniger. Bodenerosionen haben bereits Humusflächen in der Größe von Indien und China vernichtet (1,2 Milliarden Hektar) David R. Montgomery: Dirt - The Erosion of Civilizations. 2012 . Die weltweite Abnahme der Humusschicht kann nur durch qualitativ hochwertige Erde (Schwarzerde) regeneriert werden.

Wir möchten die Trenntoilette als Lehrbeispiel der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
BesucherInnen, Interessierte, Schulen, Universitäten und Wohnprojekte können vor Ort ein Anschauungsobjekt besichtigen und lernen. Natürlich geben wir Interessierten auch gerne unsere Erfahrungen beim Bau der Komposttoilette weiter.

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